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Migmatit (meiktós, griech. = gemischt) Migmatite sind makroskopisch außerordentlich heterogene Gesteine mit teilweise metamorphem und z.T. magmatisch aussehendem Gefüge. Es ließ sich im Experiment bestätigen, daß der Entstehung von Migmatiten teilweise Schmelzbedingungen zugrundeliegen. Die hellen Anteile in den Migmatiten sind von granitartiger Zusammensetzung (Quarz und Feldspat), werden als Leukosome bezeichnet und stellen fast stets partielle Aufschmelzungsprodukte dar. Einen solchen meist regional großräumig angelegten Aufschmelzungsprozeß bezeichnet man als Anatexis. Das veränderte metamorphe Gestein, aus dem das Leukosom ausgetreten ist, nennt man Restgestein (Restit). Im Restgestein sind die dunklen, mafischen Minerale wie Biotit, Hornblende, Cordierit, Granat, und Al-reiche Minerale, wie Sillimanit, u.a. angereichert. Daher wird es auch als Melanosom bezeichnet. Durch die wechselnde Anordnung von Leukosom und Melanosom erhalten die Migmatite oft sehr auffallende Gefüge, die auf großer Fläche optisch beeindruckend sein können. Das Leukosom kann im Migmatit aderförmig, lagenförmig oder diffus zwischen brekzienförmig zerlegtem Melanosom verteilt sein. Das Melanosom ist andererseits im Leukosom nicht selten schlierig verteilt bis zu einer nebelhaften (nebulitischen) Homogenisierung zwischen beiden. Häufig werden ehemalige Faltentexturen als Fließfalten abgebildet. Farbe: rot, rotbraun, rotgrau, grau, grünlich.
Deutsche Vorkommen: Erzgebirge, Schwarzwald, Thüringer Wald (b. Ruhla). Ausländische Sorten (Auswahl): Jacaranda, Maracana, Verde Candeias (Brasilien): Himalaya Blue, Multicolor, Paradiso (Indien); Halmstad (Schweden); African Juparana (Südafrika). Verwendung: Bodenbeläge, Wandbekleidungen, Massivarbeiten, Pflastersteine.
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